AGBoden:Verknüpfungsregel 4.14
Ermittlung der bodenkundlichen Feuchtestufe im Rahmen der Methode 6.2 zur Ermittlung des ackerbaulichen Ertragspotentials nach Umweltministerium Baden-Württemberg (1995)
EINGANGSDATEN
- Bodentyp
bei allen nicht-hydromorphen Böden zusätzlich:
bei allen grundwasserbeeinflussten Böden zusätzlich:
bei allen stauwasserbeeinflussten Böden zusätzlich:
- Staunässestufe
- Bodenart je Horizont
- korrigierter Klimabereich nach VKR 3.30
bei Mooren zusätzlich:
- GW-Stufe nach VKR 1.15
KENNWERT
BKF [Stufe 0 -11]
KENNWERTERMITTLUNG
Der Kennwert der bodenkundlichen Feuchtestufe ist zweigeteilt in Frühjahrs- und Sommerzahl. Beide können differieren oder identisch sein.
Differenzierendes Kriterium bei der Ermittlung der bodenkundlichen Feuchtestufe ist der Bodentyp. Unterschieden wird in
(1) Grundwasserbeeinflusste Böden:
- Gleye (GG, ..-GG), Auenböden (A.), Marschen (M.)
- sowie alle Böden mit "Gley" als Subtyp (GG-..)
(2) Stauwasserbeeinflusste Böden:
- Pseudogleye (SS, ..-SS, SH, ..-SH, SG) sowie alle Böden mit "Pseudogley" oder mit "Haftnässepseudogley" als Subtyp (SS-.., SH-..) sowie Staupodsole(PS)
(3) Hoch- und Niedermoore (HN, HH)
(4) alle sonstigen (nicht-hydromorphen) Böden:
- Haupttypen OO, OL, RN, RQ, RR, RZ, TT, TC, DD, BB, LL, LF, PP, CF, CR, VV, VW, YK, YE, YO, YY, YU
(1) Grundwasserbeeinflusste Böden:
Frühjahrs- und Sommerzahl sind identisch und werden je nach Klimabereich aus Tabelle 1 bis 8 horizontweise bis zur Obergrenze des Gr-Horizontes ermittelt. Aus allen Werten wird ein nach Horizontmächtigkeiten gewichteter Mittelwert gebildet.
(2) Stauwasserbeeinflusste Böden:
Frühjahrs- und Sommerzahl können identisch sein oder variieren.
Die Frühjahrszahl wird mit Hilfe von Tabelle 9 direkt aus der Staunässestufe abgeleitet.
Für die Sommerzahl wird der betreffende Wert je nach Klimabereich aus Tabelle 10 horizontweise bis zur Obergrenze des Sd-Horizonts ermittelt, wobei pauschal Grundwasserstufe 7 angenommen wird. Anschließend wird aus allen Werten ein nach Horizontmächtigkeiten gewichteter Mittelwert gebildet.
(3) Hoch- und Niedermoore:
Bei Mooren wird die bodenkundliche Feuchtestufe aus der Grundnässestufe abgeleitet. Im Rahmen der Ermittlung des ackerbaulichen Ertragspotentials nach der Methode 6.2 kann auf diesen Verfahrensschritt verzichtet werden, da die Klasse der Ertragsfähigkeit nach VKR 8.2 direkt aus der Grundwasserstufe abgeleitet wird.
(4) Alle sonstigen (nicht-hydromorphen) Böden:
Frühjahrs- und Sommerzahl stimmen überein.
Eingangsdaten sind die nutzbare Feldkapazität bis in 1 m Profiltiefe (nFK1m) sowie der Klimabereich über Tabelle 11.
STAND
Februar 2006
QUELLEN
Sekundärquelle: AG Boden (2006): Ermittlung der bodenkundlichen Feuchtestufe (VKR 4.14). URL: https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Boden/Netzwerke/AGBoden/methoden.html [19.10.2021].
Primärquelle: Umweltministerium Baden-Württemberg (1995): Bewertung von Böden nach ihrer Leistungsfähigkeit. - Luft, Boden, Abfall, Heft 31.