AGBoden:Methode 7.1

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Potentielle Erosionsgefährdung von Mineralböden durch Wind allein nach bodenkundlichen Bedingungen (EfpA)

Abb. 22: Flussplandiagramm dieser Methode

QUELLEN

Sekundärquelle: AD-HOC-AG BODEN (2000): Methodendokumentation Bodenkunde. Auswertungsmethoden zur Beurteilung der Empfindlichkeit und Belastbarkeit von Böden. – HENNINGS, V. (Koord.), 2. Aufl., Geol. Jb. SG 1; Hannover.

Primärquelle: CAPELLE, A. & LÜDERS, R. (1985): Die potentielle Erosionsgefährdung der Böden in Niedersachsen. - Göttinger Bodenkundl. Ber., 83: 107-127.



EINGANGSDATEN

  • Bodenart
  • Humusgehalt


Zur Ableitung der bodenkundlichen Feuchtestufe an allen Standorten:

  • Bodentyp
  • Bodenart
  • effektive Lagerungsdichte
  • Horizontsymbol
  • bei Podsolen: Verfestigungsgrad des B(h,s)-Horizonts


Bei Gleyen
zusätzlich zu obigen bodenkundlichen Eingangsdaten:

  • Grundwasserstandsdaten: MHGW, MGW oder MNGW;
    alternativ: Tiefenlage der Go- oder Gr-Obergrenze
  • Niederschlag im Sommerhalbjahr
  • potentielle Evapotranspiration nach HAUDE im Sommerhalbjahr


Bei Pseudogleyen
zusätzlich zu obigen bodenkundlichen Eingangsdaten:

  • Niederschlag im Sommerhalbjahr
  • potentielle Evapotranspiration nach HAUDE im Sommerhalbjahr
  • Staunässestufe


Bei Hoch- oder Niedermooren:
Anwendung von Methode 7.2

Bei allen sonstigen (= terrestrischen) Bodentypen zusätzlich zu obigen bodenkundlichen Eingangsdaten:

keine weiteren Eingangsdaten


VERKNÜPFUNGSREGELN

An allen Standorten: 4.4, 5.15;

Bei Gleyen: 1.1, 1.15, 3.9, 3.10, 4.4, 5.15;

Bei Pseudogleyen: 1.1, 3.9, 3.10, 4.4, 5.15;

Bei Hoch- oder Niedermooren: Anwendung von Methode 7.2;

Bei allen sonstigen (= terrestrischen) Bodentypen: 1.1, 1.11, 4.1, 4.4, 5.15



ERLÄUTERUNGEN

Der Ansatz von CAPELLE & LÜDERS schätzt die potentielle Erosionsgefährdung von Mineralböden durch Wind als ordinal skalierten Kennwert, in den gemäß Flußplandiagramm Bodenart und Humusgehalt des Oberbodens sowie die bodenkundliche Feuchtestufe eingehen.

Das Verfahren stellt insgesamt nur ein grobes Schätzverfahren dar, dessen Ergebnis in seiner Klasseneinteilung nicht mit konkreten, durchschnittlichen jährlichen Abtragsraten korrelierbar ist.

Verknüpfungsregel 5.15 stellt eine Modifikation von Tabelle 65 der 3. Auflage der Bodenkundlichen Kartieranleitung der AG BODENKUNDE (1982) dar, indem der "ökologische Feuchtegrad" als Eingangsdatum durch die "bodenkundliche Feuchtestufe" ersetzt wurde, die ihrerseits aus verschiedenen Basisdaten ableitbar ist (s. Flußplandiagramm).

Bei Verknüpfungsregel 4.4 zur Ermittlung der bodenkundlichen Feuchtestufe steht am Anfang eine Fallunterscheidung nach Bodentypen, bei der in Gleye, Pseudogleye und alle sonstigen Bodentypen ohne Moorböden differenziert wird. Bei Hoch- und Niedermooren gelangt Methode 7.2 zur Anwendung. Diese drei Fälle unterscheiden sich in den benötigten Eingangsdaten und Verknüpfungsregeln. Im folgenden Flußplandiagramm ist der Verfahrensgang für Gleye mit durchgezogenen Linien dargestellt; Alternativen im Falle anderer Bodentypen sind durch gestrichelte Linien angedeutet.



ERGEBNIS

Ordinal skalierter Kennwert (z.B. "4" = "hoch")



MASSSTABSEIGNUNG

Für kleinmaßstäbige Übersichtsdarstellungen (≤ 1 : 200.000)



EINSCHRÄNKUNGEN

  • Der Einfluß der Aggregierung bleibt unberücksichtigt.

  • Die Anwendbarkeit von Verknüpfungsregel 4.4 zur Ermittlung der bodenkundlichen Feuchtestufe ist auf Klimaregionen begrenzt, in denen der Überschuß der klimatischen Wasserbilanz im Sommerhalbjahr nicht mehr als 200 mm beträgt.



DATUM

März 1993



STATUS

Im Niedersächsischen Landesamt für Bodenforschung programmiert und zur digitalen Erstellung bodenkundlicher Auswertungskarten eingesetzt. Bestandteil der MeMaS-Software.



ABBILDUNG



WIKISTRUKTUR