AGBoden:Verknüpfungsregel 4.4

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Ermittlung der bodenkundlichen Feuchtestufe


EINGANGSDATEN

  • Bodentyp


zusätzlich:

  • Klimabereich nach VKR 3.10
  • GW-Stufe nach VKR 1.15
  • Bodenart je Horizont
  • effektive Durchwurzelungstiefe We nach VKR 1.1
  • Staunässestufe


oder zusätzlich:

  • Grundwasserstufe


oder zusätzlich:



KENNWERT

BKF [Stufe 0 - 11]



KENNWERTERMITTLUNG

Der Kennwert der bodenkundlichen Feuchtestufe ist zweigeteilt in Frühjahrs- und Sommerzahl. Beide können differieren oder identisch sein; im zweitgenannten Fall erscheint in den folgenden Tabellen nur eine Zahl.

Differenzierendes Kriterium bei der Ermittlung der bodenkundlichen Feuchtestufe ist der Bodentyp. Unterschieden wird in

(1) Gleye,
(2) Pseudogleye,
(3) Hoch- und Niedermoorböden,
(4) alle sonstigen (= terrestrischen) Böden.

Entscheidend für die Zuordnung zu einer der 4 Gruppen ist der Haupttyp.

Beispiele:
Parabraunerde-Pseudogley => Gruppe (2)
Pseudogley-Parabraunerde => Gruppe (4)
Pseudogley-Gley = >Gruppe (1)

Eine Ausnahme von obiger Regel tritt ein, wenn es sich um eine Kombination aus terrestrischem Haupttyp und Gley im Subtyp handelt. In diesem Fall erfolgt wegen der besonderen Bedeutung für den Bodenwasserhaushalt eine Zuordnung zu Gruppe (1).

Beispiel:
Gley-Parabraunerde => Gruppe (1)

(1) Gleye
Frühjahrs- und Sommerzahl können identisch sein oder variieren.

Beide Zahlen werden je nach Klimabereich aus Tabelle 1 bis 7 horizontweise bis zur Untergrenze des effektiven Wurzelraums ermittelt. Aus allen Werten wird ein nach Horizontmächtigkeiten gewichteter Mittelwert gebildet.

(2) Pseudogleye
Die Frühjahrszahl wird mit Hilfe von Tabelle 8 direkt aus der Staunässestufe abgeleitet.

Für die Sommerzahl wird der betreffende Wert je nach Klimabereich aus Tabelle 1 bis 7 horizontweise bis zur Untergrenze des effektiven Wurzelraums ermittelt, wobei pauschal Grundwasserstufe 7 angenommen wird. Anschließend wird aus allen Werten ein nach Horizontmächtigkeiten gewichteter Mittelwert gebildet.

(3) Hoch- und Niedermoorböden
Frühjahrs- und Sommerzahl stimmen überein.

Eingangsdatum ist die Grundnässestufe über Tabelle 8.

(4) Alle sonstigen (= terrestrischen) Böden
Frühjahrs- und Sommerzahl stimmen überein.

Eingangsdatum ist die nutzbare Feldkapazität des effektiven Wurzelraums (nFKWe) über Tabelle 9.

VKR 4 4 Tabelle 1.png

VKR 4 4 Tabelle 2.png

VKR 4 4 Tabelle 3.png

VKR 4 4 Tabelle 4.png

VKR 4 4 Tabelle 5.png

VKR 4 4 Tabelle 6.png

VKR 4 4 Tabelle 7.png

VKR 4 4 Tabelle 8.png

VKR 4 4 Tabelle 9.png



KENNWERTKLASSIFIZIERUNG

VKR 4 4 Tabelle 10.png



ANMERKUNG

Die Ableitung der bodenkundlichen Feuchtestufe für die Klimabereiche 8 - 10 ist zur Zeit noch nicht möglich.



STAND

Januar 1995



QUELLEN

Sekundärquelle: AD-HOC-AG BODEN (2000): Methodendokumentation Bodenkunde. Auswertungsmethoden zur Beurteilung der Empfindlichkeit und Belastbarkeit von Böden. – HENNINGS, V. (Koord.), 2. Aufl., Geol. Jb. SG 1; Hannover.

Primärquellen:

  • BENZLER, J.-H., ECKELMANN, W. & OELKERS, K.-H. (1987): Ein Rahmenschema zur Kennzeichnung der bodenkundlichen Feuchtesituation. - Mitteilgn. Dtsch. Bodenkundl. Ges., 53: 95-101.
  • ECKELMANN, W. & RENGER, M. (1981): Erfassung und Darstellung der Trockengefährdung landwirtschaftlich genutzter Standorte am Beispiel der Bodenkundlichen Standortkarte i. M. 1 : 200.000. - Z. f. Kulturtechnik u. Flurbereinigung, 22: 224-231.
  • NIEDERSÄCHSISCHES LANDESAMT FÜR BODENFORSCHUNG (1988): Rahmenschema zur Kennzeichnung der bodenkundlichen Feuchtesituation. - NLfB, Hannover [unveröff.].




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