AGBoden:Methode 1.3

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Potentielle Verdichtungsempfindlichkeit nach der Vorbelastung bei pF 1,8 (Pv1,8) und pF 2,5(Pv2,5)

Abb. 3: Flussplandiagramm dieser Methode

QUELLEN

Sekundärquelle: AD-HOC-AG BODEN (2000): Methodendokumentation Bodenkunde. Auswertungsmethoden zur Beurteilung der Empfindlichkeit und Belastbarkeit von Böden. – HENNINGS, V. (Koord.), 2. Aufl., Geol. Jb. SG 1; Hannover.

Primärquellen:

  • HORN, R., LEBERT, M. & BURGER, N. (1991): Vorhersage der mechanischen Belastbarkeit von Böden als Pflanzenstandort auf der Grundlage von Labor- und in situ-Messungen. - Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen (Hrsg.): Materialien, Bd. 73; München.
  • DVWK (1995): Gefügestabilität ackerbaulich genutzter Mineralböden. Teil I: Mechanische Belastbarkeit. - DVWK-Merkblatt zur Wasserwirtschaft, H. 234; Bonn.



EINGANGSDATEN

  • Bodenart
  • Rohdichte, trocken
  • Humusgehalt
  • gesättigte Wasserleitfähigkeit
  • Gefügeform
    fakultativ:
  • Skelettgehalt



VERKNÜPFUNGSREGELN

1.8, 1.10, 1.11, 5.2;



ERLÄUTERUNG

Wie das Ergebnis von Methode 1.2 ist auch das Ergebnis von Methode 1.3 als Kehrwert der Verdichtungsempfindlichkeit zu interpretieren.

Wie HORN, LEBERT & BURGER beurteilt auch der Ansatz des DVWK die horizontspezifische mechanische Belastbarkeit nach einer Einschätzung der Vorbelastung bei pF 1,8 oder ersatzweise pF 2,5. Dazu werden die Scherwiderstandsparameter Kohäsion und Winkel der inneren Reibung allein aus Bodenart und Gefügeform abgeleitet. Diese Größen gehen gemeinsam mit anderen bodenkundlichen Parametern in Verknüpfungsregel 5.2 ein, die die Zielgröße über einen Satz von Regressionsgleichungen zu ermitteln erlaubt.

Beide Kennwerte, Pv1,8 und Pv2,5, werden aus den gleichen Basisdaten abgeleitet; zur Ermittlung der Kohäsion (Verknüpfungsregel 1.8), des Winkels der inneren Reibung (Verknüpfungsregel 1.10) und der Vorbelastung (Verknüpfungsregel 5.2) wird jedoch differenziert, für welche Wasserspannung die jeweilige Zielgröße konzipiert ist.

Das Verfahren des DVWK (1995) stellt eine Weiterentwicklung des Verfahrens von HORN, LEBERT & BURGER (1991) dar, das sich in folgenden Punkten vom originären Ansatz unterscheidet:

  • Die verfahrensspezifische Klasseneinteilung der Rohdichte von HORN, LEBERT & BURGER wird nicht mehr benötigt.
  • Ebenso entfällt die Fallunterscheidung nach Klassen der Rohdichte in den Regeln zur Ableitung der Scherwiderstandsparameter Kohäsion und Winkel der inneren Reibung.
  • Auf eine Abschätzung der Aggregatstabilität als Eingangsparameter zur Ermittlung der Kohäsion wird verzichtet.
  • Verknüpfungsregel 5.2 ermöglicht über einen Zuschlag zur Klasse der Vorbelastung die Einbeziehung des Skelettgehalts.



ERGEBNIS

Metrisch skalierter Kennwert (z.B. "73 kPa")



MASSSTABSEIGNUNG

Für großmaßstäbige Projektkarten (1 : 5.000 bis 1 : 10.000)



EINSCHRÄNKUNGEN

  • Das Ergebnis der Zielgröße läßt keinen Rückschluß auf die Ursachen des ermittelten Belastungszustands zu.
  • Die Verknüpfungsregeln zur Ableitung der Scherwiderstandsparameter (1.8, Verknüpfungsregel 1.10) sind nur für Rohdichten von 1,4 bis 1,75 g/cm3 gültig.
  • Beide Regeln (1.8, Verknüpfungsregel 1.10) sind für Standorte in ebener Lage entwickelt. Ihre Übertragung auf geneigtes Gelände erforderte die Einbeziehung eines Hangneigungsfaktors. Bei Hangneigungen < 9 %, d.h. bis einschließlich Neigungsstufe 2, kann diese Modifikation vernachlässigt werden.
  • Verknüpfungsregel 1.10, die Ableitung des Winkels der inneren Reibung, läßt den Einfluß hoher Carbonatgehalte unberücksichtigt.
  • Die Regressionsgleichungen aus Verknüpfungsregel 5.2 bleiben je nach Bodenart auf bestimmte Minimalwerte der Rohdichte und bestimmte Maximalwerte des Humusgehalts beschränkt. Generell sind die Gleichungen auf Moor und Anmoor (> 15 % organische Substanz) nicht anwendbar.



DATUM

Januar 1995



STATUS

Im Geologischen Landesamt Nordrhein-Westfalen testweise zur digitalen Erstellung bodenkundlicher Auswertungskarten eingesetzt.



ABBILDUNG



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