AGBoden:Methode 1.2

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Potentielle Verdichtungsempfindlichkeit nach der Vorbelastung bei pF 1,8 (Pv1,8) und pF 2,5 (Pv2,5)

Abb. 2: Flussplandiagramm dieser Methode

QUELLEN

Sekundärquelle: AD-HOC-AG BODEN (2000): Methodendokumentation Bodenkunde. Auswertungsmethoden zur Beurteilung der Empfindlichkeit und Belastbarkeit von Böden. – HENNINGS, V. (Koord.), 2. Aufl., Geol. Jb. SG 1; Hannover.

Primärquelle: HORN, R., LEBERT, M. & BURGER, N. (1991): Vorhersage der mechanischen Belastbarkeit von Böden als Pflanzenstandort auf der Grundlage von Labor- und in situ-Messungen. - Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen (Hrsg.): Materialien, Bd. 73; München.



EINGANGSDATEN

  • Bodenart
  • Rohdichte, trocken
  • Humusgehalt
  • gesättigte Wasserleitfähigkeit
  • Gefügeform



VERKNÜPFUNGSREGELN

1.6, 1.7, 1.9, 1.11, 5.2;



ERLÄUTERUNG

Das Ergebnis von Methode 1.2 ist als Kehrwert der Verdichtungsempfindlichkeit zu interpretieren.

Der Ansatz von HORN, LEBERT & BURGER beurteilt die horizontspezifische mechanische Belastbarkeit nach einer Einschätzung der Vorbelastung bei pF 1,8 oder ersatzweise pF 2,5. Dazu werden zunächst aus Bodenart, Rohdichte und Gefügeform die Scherwiderstandsparameter Kohäsion und Winkel der inneren Reibung abgeleitet. Diese Größen gehen gemeinsam mit anderen bodenkundlichen Parametern in Verknüpfungsregel 5.2 ein, die die Zielgröße über einen Satz von Regressionsgleichungen zu ermitteln erlaubt.

Beide Kennwerte, Pv1,8 und Pv2,5, werden aus den gleichen Basisdaten abgeleitet; zur Ermittlung der Aggregatstabilität (Verknüpfungsregel 1.6), der Kohäsion (Verknüpfungsregel 1.7), des Winkels der inneren Reibung (Verknüpfungsregel 1.9) und der Vorbelastung (Verknüpfungsregel 5.2) wird jedoch differenziert, für welche Wasserspannung die jeweilige Zielgröße konzipiert ist.

Für das Verfahren nach HORN, LEBERT & BURGER wird bei den Verknüpfungsregel 1.7 und Verknüpfungsregel 1.9 eine eigene Klasseneinteilung der Rohdichte benötigt, die nicht in der Bodenkundlichen Kartieranleitung der AG BODEN (1994) enthalten ist.



ERGEBNIS

Metrisch skalierter Kennwert (z.B. "73 kPa")



MASSSTABSEIGNUNG

Für großmaßstäbige Projektkarten (1 : 5.000 bis 1 : 10.000)



EINSCHRÄNKUNGEN

  • Das Ergebnis der Zielgröße läßt keinen Rückschluß auf die Ursachen des ermittelten Belastungszustands zu.

  • Die Ableitung der Aggregatstabilität aus kartierbaren Felddaten anstelle der Verwendung im Labor erhobener Meßwerte ist nur als grobes Schätzverfahren anzusehen, dessen Gültigkeit sich auf Standorte gleichartiger klimatischer Entstehungsgeschichte wie in der Studie von HORN, LEBERT & BURGER beschränkt.

  • Die Verknüpfungsregeln zur Ableitung der Scherwiderstandsparameter (1.7, 1.9) sind nur für Standorte in ebener Lage gültig. Ihre Übertragung auf geneigtes Gelände erforderte die Einbeziehung eines Hangneigungsfaktors. Bei Hangneigungen < 9 %, d.h. bis einschließlich Neigungsstufe 2, kann diese Modifikation vernachlässigt werden.

  • Verknüpfungsregel 1.9, die Ableitung des Winkels der inneren Reibung, läßt den Einfluß hoher Carbonatgehalte unberücksichtigt.

  • Die Regressionsgleichungen aus Verknüpfungsregel 5.2 bleiben je nach Bodenart auf bestimmte Minimalwerte der Rohdichte und bestimmte Maximalwerte des Humusgehalts beschränkt. Generell sind die Gleichungen auf Moor und Anmoor (> 15 % organische Substanz) nicht anwendbar.



DATUM

Januar 1995



STATUS

Im Bayerischen Geologischen Landesamt und im Geologischen Landesamt Nordrhein-Westfalen testweise zur digitalen Erstellung bodenkundlicher Auswertungskarten eingesetzt.



ABBILDUNG



WIKISTRUKTUR