AGBoden:Methode 1.1

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Potentielle Verdichtungsempfindlichkeit in 35 cm Bezugstiefe (Sm)

Abb. 1: Flussplandiagramm dieser Methode

QUELLEN

Sekundärquelle: AD-HOC-AG BODEN (2000): Methodendokumentation Bodenkunde. Auswertungsmethoden zur Beurteilung der Empfindlichkeit und Belastbarkeit von Böden. – HENNINGS, V. (Koord.), 2. Aufl., Geol. Jb. SG 1; Hannover.

Primärquellen:

  • HORN, R.(1981): Die Bedeutung der Aggregierung von Böden für die mechanische Belastbarkeit in dem für Tritt relevanten Auflastbereich und deren Auswirkungen auf physikalische Bodenkenngrößen. - Landschaftsentwicklung und Umweltforschung, 10; Berlin.
  • STROBEL,P. (1989): Untersuchungen zur Abschätzung der potentiellen Verdichtungsempfindlichkeit von Böden unter der Berücksichtigung der Auswertungvon Bodenkarten. - Diplomarbeit am Geogr. Inst. d. Univ. Hannover (unveröffentl.).



EINGANGSDATEN

An allen Standorten:

  • Bodentyp
  • Horizontsymbol
  • Bodenart
  • Humusgehalt
  • Carbonatgehalt
  • Skelettanteil
  • bei Podsolen:
    Verfestigungsgrad des B(h, s)-Horizonts


Bei Gleyen zusätzlich zu obigen bodenkundlichen Eingangsdaten:

  • Rohdichte, trocken oder effektive Lagerungsdichte
  • Grundwasserstandsdaten: MHGW, MGW oder MNGW;
    alternativ: Tiefenlage der Go- oder Gr-Obergrenze
  • Niederschläge im Sommerhalbjahr
  • potentielle Evapotranspiration nach HAUDE im Sommerhalbjahr


Bei Pseudogleyen zusätzlich zu den obigen bodenkundlichen Eingangsdaten:

  • Rohdichte, trocken oder effektive Lagerungsdichte
  • Niederschläge im Sommerhalbjahr
  • potentielle Evapotranspiration nach HAUDE im Sommerhalbjahr
  • Staunässestufe


Bei Hoch- oder Niedermooren zusätzlich zu obigen bodenkundlichen Eingangsdaten:

  • Grundnässestufe


Bei allen sonstigen (= terrestrischen) Bodentypen zusätzlich zu obigen bodenkundlichen Eingangsdaten:

  • Rohdichte, trocken oder effektive Lagerungsdichte



VERKNÜPFUNGSREGELN

An allen Standorten: 4.4, 5.1;
bei Gleyen: 1.1, 1.15, 3.9, 3.10, 4.4, 5.1;
bei Pseudogleyen: 1.1, 3.9, 3.10, 4.4, 5.1;

bei Hoch- und Niedermooren: 4.4, 5.1;
bei allen sonstigen (= terrestrischen) Bodentypen: 1.1, 1.11, 4.1, 4.4, 5.1


ERLÄUTERUNG

Das Verfahren schätzt die potentielle Verdichtungsempfindlichkeit mittels Verknüpfungsregel 5.1, indem nach der Bodenart in 35 cm Bezugstiefe eine erste Einstufung der Zielgröße erfolgt und in Abhängigkeit von Humus-, Carbonat-, Skelettgehalt, Verfestigungsgrad eventueller B(h, s)-Horizonte und bodenkundlicher Feuchtestufe weitere Zu- oder Abschläge erteilt werden.

Bodenkundliche Eingangsdaten von der Bodenart bis zum Verfestigungsgrad von B(h,s)-Horizonten bei Podsolen werden in jedem Fall benötigt, ebenso gelangen die Verknüpfungsregeln 4.4 und 5.1 an allen Standorten zur Anwendung.

Bei Verknüpfungsregel 4.4 zur Ermittlung der bodenkundlichen Feuchtestufe steht am Anfang eine Fallunterscheidung nach Bodentypen, bei der in Gleye, Pseudogleye, Hoch- und Niedermoore sowie alle sonstigen Bodentypen differenziert wird. Diese vier Fälle unterscheiden sich in den benötigten Eingangsdaten und Verknüpfungsregeln. Im folgenden Flußplandiagramm ist der Verfahrensgang für Gleye mit durchgezogenen Linien dargestellt; Alternativen im Falle anderer Bodentypen sind durch gestrichelte Linien angedeutet.



ERGEBNIS

Ordinal skalierter Kennwert (z.B. "4" = "hoch")



MASSSTABSEIGNUNG

Für kleinmaßstäbige Übersichtsdarstellungen (≤ 1 : 200.000)



EINSCHRÄNKUNGEN

  • Die Anwendbarkeit von Verknüpfungsregel 4.4 zur Ermittlung der bodenkundlichen Feuchtestufe ist auf Klimaregionen begrenzt, in denen der Überschuß der klimatischen Wasserbilanz im Sommerhalbjahr nicht mehr als 200 mm beträgt.

  • Verknüpfungsregel 4.4 zur Ermittlung der bodenkundlichen Feuchtestufe und damit die gesamte Auswertungsmethode besitzt nur Gültigkeit für Hangneigungen < 9 %, d.h. bis einschließlich Neigungsstufe 2.

  • Verknüpfungsregel 1.1 zur Ermittlung der effektiven Durchwurzelungstiefe gilt nur für Ackernutzung.



DATUM

Januar 1995



STATUS

Im Niedersächsischen Landesamt für Bodenforschung programmiert und zur digitalen Erstellung bodenkundlicher Auswertungskarten eingesetzt. Bestandteil der MeMaS-Software.



ABBILDUNG



WIKISTRUKTUR