AGBoden:Verknüpfungsregel 8.1

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Ermittlung des ackerbaulichen Ertragspotentials


EINGANGSDATEN

  • bodenkundliche Feuchtestufe nach VKR 4.4
  • gewichteter Tongehalt im effektiven Wurzelraum nach VKR 1.3
  • effektive Durchwurzelungstiefe nach VKR 1.1



KENNWERT

(relative Meßzahl des)
standortgebundenen landwirtschaftlichen Ertragspotentials AEpot [dt/ha], Einteilung in 7 Klassen [Stufe 0 - 6]



KENNWERTERMITTLUNG

1. Die Zielgröße wird aus oben genannten 3 Eingangsdaten gemäß folgender Regressionsgleichung ermittelt:

AEpot = 10,36 + 4,14 x BKF - 0,040 x BKF3 + 1,35 x Tg - 0,063 x Tg2 + 0,00084 x Tg3 + 1,43 x We

Tg=gewichteter Tongehalt im effektiven Wurzelraum in Gew.‑%
BKF=bodenkundliche Feuchtestufe; an wechselfeuchten Standorten wird aus Frühjahrs‑ und Sommerfeuchtezahl ein Wert gebildet, indem nach folgendem Beispiel die Sommerzahl vorangestellt wird:
7/5 -----> 5,7
We=effektive Durchwurzelungstiefe in dm


2. Ist der gewichtete Tongehalt im effektiven Wurzelraum größer als 35 %, so wird gemäß Tabelle 1 ein Abschlag von der Ertragsmeßzahl vorgenommen:

VKR 8 1 Tabelle 1.png

3. An Gley- oder Pseudogleystandorten mit Frühjahrsfeuchtezahl 6, 7, 8 oder 9 wird gemäß Tabelle 2 ein weiterer Abschlag vorgenommen:

VKR 8 1 Tabelle 2.png


KENNWERTKLASSIFIZIERUNG

Das nach Schritt (1) bis (3) ermittelte Endergebnis kann gemäß Tabelle 3 in Klassen des standortgebundenen landwirtschaftlichen Ertragspotentials eingeteilt werden:

VKR 8 1 Tabelle 3.png


ANMERKUNGEN

Resultat des Verfahrens nach RICHTER ist eine relative Meßzahl, die den bei durchschnittlicher Bewirtschaftung ohne Beregnung erzielbaren Durchschnittsertrag widerspiegelt.

Grundlage der von RICHTER abgeleiteten Regressionsgleichung waren in dt/ha angegebene Ertragsdaten für Wintergerste aus den 70er Jahren. Bedingt durch die Anhebung des Ertragsniveaus durch Züchtung neuer Sorten etc. sind die Ergebnisse nicht als absolute Ertragsprognosen, sondern nur als relative Ertragsmeßzahlen zu interpretieren. Zur Bewertung der Zielgröße dient die in Tabelle 3 angegebene Klasseneinteilung.



STAND

März 1993



QUELLEN

Sekundärquelle: AD-HOC-AG BODEN (2000): Methodendokumentation Bodenkunde. Auswertungsmethoden zur Beurteilung der Empfindlichkeit und Belastbarkeit von Böden. – HENNINGS, V. (Koord.), 2. Aufl., Geol. Jb. SG 1; Hannover.

Primärquellen:

  • RICHTER, U. (1988): Ermittlung des Ertragspotentials ackerbaulich genutzter Standorte aus Parametern der Bodenkundlichen Standortkarte von Niedersachsen. ‑ Diplomarbeit am Institut für Bodenkunde und Bodenerhaltung der Justus-Liebig-Universität Gießen (unveröffentl.).
  • RICHTER, U. & ECKELMANN, W. (1993): Das Ertragspotential ackerbaulich genutzter Standorte in Niedersachsen ‑ Beispiel einer Auswertungsmethode im Niedersächsischen Bodeninformationssystem NIBIS. ‑ Geol. Jb., F 27: 197-205.




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