AGBoden:Methode 4.3

Aus MethodenWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Jährliche Grundwasserneubildung (GWNj) aus der Wasserhaushaltsgleichung

Abb. 15: Flussplandiagramm dieser Methode

QUELLEN

Sekundärquelle: AD-HOC-AG BODEN (2000): Methodendokumentation Bodenkunde. Auswertungsmethoden zur Beurteilung der Empfindlichkeit und Belastbarkeit von Böden. – HENNINGS, V. (Koord.), 2. Aufl., Geol. Jb. SG 1; Hannover.

Primärquellen:

  • BACH, M. (1987): Die potentielle Nitratbelastung des Sickerwassers durch die Landwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland. - Göttinger Bodenkundliche Berichte, 93.
  • LIEBSCHER, H. J. & KELLER, R. (1979): Abfluß. - In: Hydrologischer Atlas der Bundesrepublik Deutschland (Textband), 90-159, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Bonn.



EINGANGSDATEN

  • Jahresniederschlag
  • Niederschlag im Sommerhalbjahr


zusätzlich zur Plausibilitätskontrolle:

  • Bodenart
  • Rohdichte, trocken oder effektive Lagerungsdichte
  • Humusgehalt
  • Horizontsymbol
  • bei Podsolen: Verfestigungsgrad des B(h,s)-Horizonts
  • Grundwasserstandsdaten: MNGW;
    alternativ: Tiefenlage der Gr-Obergrenze
  • Jahresmitteltemperatur
  • Nutzung



VERKNÜPFUNGSREGELN

3.12, 3.13, 4.7;
zur Plausibilitätskontrolle des Ergebnisses zusätzlich
1.1, 1.11, 1.16, 1.17, 4.1, 4.2, 4.3



ERLÄUTERUNG

Die Ermittlung der jährlichen Grundwasserneubildung basiert auf der Wasserhaushaltsgleichung unter Einbeziehung der Komponenten jährlicher Gesamtabfluß und jährlicher Oberflächenabfluß, die aus dem Jahresniederschlag und dem Niederschlag im Sommerhalbjahr geschätzt werden. Alle übrigen Eingangsdaten, die zum pflanzenverfügbaren Bodenwasser im Sommerhalbjahr führen, sowie die Jahresmitteltemperatur gehen nicht in die Bilanzgleichung in Verknüpfungsregel 4.7 ein, sondern dienen nur der Plausibilitätskontrolle des Endergebnisses.

Da bodenkundliche Eingangsdaten nur indirekt über die Plausibilitätskontrolle berücksichtigt werden, ist die Methode insgesamt nur für kleinmaßstäbige, übersichtsartige Darstellungen geeignet. Sie stellt ein grobes Schätzverfahren dar, das nur im Falle fehlender bodenkundlicher Detailinformationen zur Anwendung gelangen sollte.



ERGEBNIS

Metrisch skalierter Kennwert (z.B. "140 mm/a")



MASSSTABSEIGNUNG

Für kleinmaßstäbige Übersichtsdarstellungen (≤ 1 : 200.000)



EINSCHRÄNKUNGEN

  • Die Abschätzung des mittleren kapillaren Aufstiegs als Eingangsgröße des pflanzenverfügbaren Bodenwassers im Sommerhalbjahr erfolgt nur näherungsweise über den mittleren Grundwassertiefstand (MNGW), ohne der zeitlichen Schwankung der Grundwasseroberfläche Rechnung zu tragen.

  • Ohne Integration vegetationsspezifischer Koeffizienten wird der Einfluß des Pflanzenbestandes auf die Höhe der aktuellen Evapotranspiration vernachlässigt. Nutzungsabhängige Einflüsse gehen nur indirekt in das Modell ein, indem Verknüpfungsregel 1.17 zur Abschätzung der mittleren Dauer des kapillaren Aufstiegs bei Ackernutzung in ausgewählte Kulturarten differenziert. Die regressiven Beziehungen zwischen Niederschlagsdaten und den Einzelkomponenten der Wasserhaushaltsgleichung in Verknüpfungsregel 3.12 und 3.13 nehmen jedoch keine Fallunterscheidung nach der Art der Vegetationsbedeckung vor.

  • Verknüpfungsregel 1.17 ist nur für Ackernutzung und ausgewählte Kulturarten vorgesehen, und die Anwendbarkeit von Verknüpfungsregel 1.1 zur Ermittlung der effektiven Durchwurzelungstiefe ist generell auf ackerbaulich genutzte Standorte begrenzt.



DATUM

Januar 1993



STATUS

Bisher nicht in Methodenbanken bodenkundlicher Fachinformationssysteme der GLÄ aufgenommen.



ABBILDUNGEN



WIKISTRUKTUR