Glossar

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A
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ABAG
Allgemeine Bodenabtragsgleichung


Aerationszone
ungesättigte Zone


anthropogen
Durch den Menschen beeinflusst

B
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BBodSchG
Bundes-Bodenschutzgesetz


BGR
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe


Boden
Mit Wasser, Luft und Lebewesen durchsetzte, unter dem Einfluss der bodenbildenden Faktoren an der Erdoberfläche entstandene und im Verlauf der Zeit sich weiterentwickelnde Umwandlungsprodukte mineralischer und organischer Substanzen mit einer eigenen morphologischen Organisation in Bodenhorizonten. Nach BBodSchG § 2 (1): Obere Schicht der Erdkruste einschließlich der flüssigen Bestandteile (Bodenlösung) und der gasförmigen Bestandteile (Bodenluft), ohne Grundwasser und Gewässerbetten.


Bodenphysik
Bodenwissenschaft, die sich mit Bodenzuständen und Bodenzustandsänderungen, welche mit den Begriffen der Physik beschrieben und erklärt werden können (Speicherung und Bewegung von Wasser, Wärme und Gasen; Bodenmechanik) befasst.


Bodenwasser
Im Boden befindlicher Teil des unterirdischen Wassers.


Bodenwassergehalt
Anteil der wässrigen Phase (Gewichtsverlust durch Trocknung bei 105°C) im Porenraum des Bodenkörpers [Masse-%, Vol.-%, 1 m^-3, mm dm^-1].


BSK 200
Bodenkundliche Standortkarte von Niedersachsen und Bremen im Maßstab 1:200.000

C
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C-Faktor
Bedeckungs- und Bearbeitungsfaktor

D
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DBG
Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft

E
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effektive Durchwurzelungstiefe
Rechnerisch bestimmte Mächtigkeit einer von Bodenart und Trockenrohdichte abhängigen Bodenzone (effektiver Wurzelraum), in der die nutzbare Feldkapazität von den Pflanzenwurzeln einjähriger landwirtschaftlicher Nutzpflanzen ausgeschöpft werden kann [dm].


EgW
Erosionsgefährdung durch Wind (Zusätze siehe Glossar)

EgWA = aktuelle Erosionsgefährdung von Böden durch Wind
EgWB = Erodierbarkeit des Bodens durch Wind
EgWF = Schutzwirkungsstufe durch angebaute Fruchtarten gegenüber der Erosion durch Wind.
EgWp = potentielle Erosionsgefährdung von Böden durch Wind
EgWSt = bewitschaftungsabhängige Erosionsgefährdung des Bodens durch Wind
EgWW = Schutzwirkungsstufe durch Windhindernisse gegenüber der Erosion durch Wind


Erosion
Abtrag und Abtransport von Bodenmaterial durch Kräfte des Wassers und des Windes.


Ertragspotential
Theoretische Fähigkeit eines Standortes zur Produktion nutzbarer Pflanzenmasse.


ETpot
potentielle Evatranspiration (Zusätze siehe Glossar)

ETpotjahr = Jahreswert der potentiellen Evatranspiration
ETpotk = kulturspezifische potentiellen Evatranspiration
ETpotmai-aug = potentiellen Evatranspiration der Hauptvegetationsperiode (Mai – August)

ETpotSO = potentiellen Evatranspiration im Sommerhalbjahr (01.05. bis 31.10.)


ETreal
Tageswert der realen Evapotranspiration

F
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FAO
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (engl.: Food and Agriculture Organization of the United Nations)


Feinboden
Der durch Siebung des Gesamtbodens abgetrennte Anteil mit einem Korndurchmesser < 2 mm [Masse %, Vol. %].


Feldkapazität
Speicherfeuchte des Bodens (Details siehe Glossar)
a)Wassergehalt als Volumenanteil in Prozent den ein Boden in ungestörter Lagerung maximal gegen die Schwerkraft speichern kann (konventionell angegeben als Wassergehalt 2 bis 3 Tage nach voller Wassersättigung bei freier Drainage und ohne Evapotranspiration).
b)Menge des Bodenwassers, die in Poren mit Äquivalentdurchmesser ≤ 50 μm oder bei einer definierten Saugspannung von größer pF 1,8 gebunden ist [Masse-%, Vol.-%, 1 m-3, mm dm-1]. In manchen Böden kann (bodenarten und lagerungsbedingt) die Untergrenze der FK nach a) im Bereich von pF 1,8 bis 2,5 liegen.


FK
Feldkapazität


FISBo BGR
Fachinformationssystem Bodenkunde der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

G
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Gesamtporenvolumen
Gesamtheit aller luft- und/oder wassergefüllter Hohlräume bezogen auf das Gesamtvolumen eines Bodens oder Torfes [%]; Summe aus Totwasser + nutzbare Feldkapazität (= Feldkapazität) + Luftkapazität (vgl. Poren, Porenanteil).


GLÄ
Geologische Landesämter


GOF
Geländeoberfläche


GPV
Gesamtporenvolumen


Grobboden
(Bodenskelett) Der durch Siebung des Gesamtbodens abgetrennte Massenanteil mit einem Korndurchmesser ≥ 2 mm [Masse- oder Vol.-%].


GWN
Grundwasserneubildung (Zusätze siehe Glossar)
GWNj = jährliche Grundwasserneubildung


GWS
Grundwasserstufe


GZH
Geozentrum Hannover

H
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Haftnässe
Zeitweilige Vernässung schluffreicher, meist tonarmer Böden, vorwiegend Kapillarwasser in den Mittelporen, die zu Luftmangel führt; Luftmangel kann bereits bei Feldkapazität autreten.


Haftwasser
Das im ungesättigtem Boden durch Oberflächenspannung gegen die Schwerkraft gehaltene Wasser; dazu gehören das Adsorptionswasser und das Kapillarwasser.


Humus
Gesamtheit aller im und auf dem Mineralboden befindlichen abgestorbenen pflanzlichen und tierischen Substanzen und deren organische Umwandlungsprodukte sowie durch anthropogene Tätigkeiten eingebrachte organische Stoffe. Lebende Pflanzen, Bodenorganismen und Kohle zählen nicht zum Humus, sind methodisch aber oft nicht von diesem zu trennen.

I
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J
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K
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K-Faktor
Bodenerodierbarkeitsfaktor


KA
mittlerer kapillarer Aufstieg


KA 4
Bodenkundliche Kartieranleitung, 4. Aufl.


KA5
Bodenkundliche Kartieranleitung, 5. Aufl.
KA 5
Bodenkundliche Kartieranleitung, 5. Aufl.


kf
kf-Wert - gesättigte Wasserleitfähigkeit


Kohäsion
Durch Molekularkräfte bewirkter Zusammenhalt der Moleküle eines Stoffes durch gegenseitige Anziehung.
Auch: Komponente des Scherwiderstandes (Scherfestigkeit) als stabilisierende Materialeigenschaft des Bodens. Sie wirkt an den Berührungsstellen der Bodenpartikel und ist abhängig von Auflast, Bodenart, Bodengefüge und Wassergehalt, steigt mit zunehmendem Tongehalt und zunehmender Entwässerung an [N m-2, Pa, bar].


KR
mittlere kapillare Aufstiegsrate


ku
ku-Wert - ungesättigte Wasserleitfähigkeit


KWB
klimatische Wasserbilanz

L
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Lagerungsdichte
(Trockenrohdichte) - Quotient aus der Trockenmasse einer Bodenprobe in natürlicher Lagerung und ihrem Volumen.
[g cm-3, kg dm-3]


LBEG
Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (Niedersachsen)


Ld
effektive Lagerungsdichte


LK
Luftkapazität


Löss
Eiszeitliches, durch Windtransport im periglazialen Trockenklime entstandenes Schluffsediment mit meist geringen, wechselnden Gehalten an Ton und Feinsand; mehr oder weniger carbonathaltig, Sandgehalt < 20 Masse-%.


Luftkapazität
(spannungsfreier Porenanteil) - Luftgehalt des Bodens als Volumenanteil bei Feldkapazität; Poren mit Äquivalentdurchmesser > 50 μm, in denen sich Wasser außerhalb des Grund-/Staunässebereichs der Schwerkraft folgend bewegt [%].

M
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MeMaS
MethodenManagementSystem des LBEG


MGW
mittlerer Grundwasserstand ≈ mittlerer Bereich Go-(Gw)-Horizont


MHGW
mittlerer Grundwasserhochstand ≈ Obergrenze Go-(Gw)-Horizont


MNGW
mittlerer Grundwassertiefstand ≈ Obergrenze Gr-Horizont


Moor
(Moorböden) - Abteilung von Böden aus mindestent 3 dm mächtigen organischen Horizonten aus Resten torfbildender Pflanzen an der Oberfläche unter topogenem oder ombrogenem Wasserüberschuss gebildet.

N
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nFK
nutzbare Feldkapazität


nFKWe
nutzbare Feldkapazität des effektiven Wurzelraumes


NIBIS
Niedersächsisches Bodeninformationssystem


NLfB
Niedersächsischen Landesamtes für Bodenforschung (ab 2006 LBEG)


nutzbare Feldkapazität
Menge des Bodenwassers als Volumenanteil, die in Poren mit Äquivalentdurchmesser zwischen 50 μm und 0,2 μm oder bei einer definierten Saugspannung zwischen pF 1,8 und 4,2 gebunden ist; Differenz zwischen Feldkapazität und permanentem Welkepunkt
[Masse-%, Vol.-%, 1 m-3, mm dm-1]


nutzbare Feldkapazität im effektiven Wurzelraum
Nutzbare Feldkapazität des Bodens bezogen auf die effektive Durchwurzelungstiefe [mm].

O
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Oberboden
Oberer Teil des Mineralbodens, der einen der jeweiligen Bodenbildung entsprechenden Anteil an Humus und Bodenorganismen enthält und der sich meist durch dunklere Bodenfarbe vom Unterboden abhebt, in der Regel Ah-. Aa-, Al-, Ac-, Ap- sowie die O-Horizonte.


organische Substanz
Gesamtmenge an abgestorbenen pflanzlichen und tierischen Stoffen und deren organischen Umwandlungsprodukte.
Angabe als Corg [mg kg-1].

P
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pF
pF-Wert - Dekadischer Logarithmus der Wasserspannung bzw. des Matrixpotentials im Boden [lg hPa, lg cm WS].


Podsol
Die Böden dieser Klasse sind vorwiegend aus kalk- und silikatarmen, quarzreichen Sanden, Sandsteinen, Quarziten und Kieselschiefern entstanden. Sie sind geprägt durch Verlagerungsprozesse und teilweise Wiederausfällung von Fe, Al und weiteren Elementen zusammen mit organischen Stoffen und dadurch im oberen Profilbereich extrem verarmt.

Q
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Quellung
Vergrößerung des Bodenvolumens durch Einlagerung und Anlagerung von Wasser an Bodenteilchen (Wasseradsorption); sie führt meist zu einer Festigkeitsabnahme durch Verminderung der Kohäsionskräfte [%].

R
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rt
Trockenrohdichte

S
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SGD
Staatliche Geologische Dienste


Sickerraum
(ungesättigte Zone) - Wasserungesättigte Bodenzone bis zur Grundwasseroberfläche, in dem das Sickerwasser transportiert wird.


Sickerwasser
Unterirdisches Wasser, das sich unter Einwirkung der Schwerkraft im Sickerraum abwärts bewegt.


Sickerwasserrate
Sickerwassermenge je Flächen- und Zeiteinheit aus dem Wurzelraum in tiefere Bodenbereiche
[mm d-1].


SQR
Soil Quality Rating


Staunässe
Zeitweilige Vernässung des Durchwurzelungsbereiches des Bodens durch Stauwasser und Haftwasser, die zu Luftmangel und redoximorphen Merkmalen führt.


Staunässestufe
Aus standortkundlichen Kriterien abgeleitete graduelle Abstufung der durchschnittlichen Staunässe und Haftnässe des Bodens.


Stauwasser
Zeitweilig auftretendes bewegliches Bodenwasser über der Stauwassersohle, meist oberhalb 13 dm unter Geländeoberfläche.


Substanzvolumen
(Substanzanteil) Volumenanteil der festen Bodensubstanz bezogen auf das Gesamtvolumen eines Bodens oder Torfes [%]

T
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ta
mittlere Dauer des kapillaren Aufstiegs


Totwasser
(nicht nutzbares Bodenwasser) - Menge des Bodenwassers, die in Poren mit Äquivalentdurchmesser < 0,2 μm oder bei einer definierten Saugspannung größer pF 4,2 gebunden ist; sie ist in der Regel nicht mehr pflanzenverfügbar.
[Masse-%, Vol.-%, l m-13, mm dm-1]


Trockenrohdichte
(Lagerungsdichte) - Quotient aus der Trockenmasse einer Bodenprobe in natürlicher Lagerung und ihrem Volumen.
[g cm-3, kg dm-3]


TW
Totwasser

U
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UBA
Umweltbundesamt


ungesättigte Wasserleitfähigkeit
Auf ungesättigte Wasserbewegung im Boden angewandter Proportionalitätsfaktor (ku-Wert) der Darcy-Gleichung als Maß für die Wasserdurchlässigkeit eines nur teilweise wassergesättigten Bodens.
[m s-1, cm d-1]


ungesättigte Zone
Unvollständig mit Wasser gefüllter Bodenraum, der den Sickerraum ohne den geschlossenen Kapillarraum umfasst.


Unterboden
Unterer, meist humusärmerer Teil des Solums zwischen Oberboden und Untergrund, der im Allgemeinen die B- und feinerdereichen C-Horizonte umfasst; je nach Bodentyp auch P-, T-, S-, G-, M- und Yo-Horizonte.

V
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Verdichtung
Physikalischer Prozess, der mit einer Zunahme der Dichte und Abnahme des Porenvolumens einhergeht. Es wird unterschieden zwischen Sackungsverdichtung als Folge von Belastungen (meist anthropogen bedingt) und Einlagerungsverdichtung durch Einwandern von festen Stoffen (geogen und pedogen bedingt).


Verfestigung
Verkittung von Einzelkörnern des Bodens z.B. durch Eisenverbindungen (Ortstein) oder Carbonat (Wiesenkalk).


Versickerungsrate
(Infiltrationsrate) - In den Boden eintretende und durchsickernde Wassermenge je Zeiteinheit.
[mm s-1, mm d-1, l (m2 x d)-1]

W
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Wassergehalt
Massen- oder Volumenanteil des Bodenwassers der in getrockneten (bei 105°C) Bodenproben enthalten ist [Masse-%, Vol.-%, 1 m^-3, mm dm^-1].


Wasserspannung
(Saugspannung) - Negativer Druck des Bodenwassers relativ zum atmosphärischen Druck zur Kennzeichnung der Bindungsintensität des Wassers der ungesättigten Bodenzone [hPa]; als Maß wird auch der pF-Wert angegeben.


WBeff
effektive Wasserbilanz (Zusätze siehe Glossar)
WBeffmai-aug = effektive Wasserbilanz der Hauptvegetationsperiode (Mai – August)


WD
Wasserdargebot (Zusätze siehe Glossar)
WDmai-aug = Wasserdargebot der Hauptvegetationsperiode (Mai - August)
We
effektive Durchwurzelungstiefe, effektiver Wurzelraum


WSS
WebSoilService


Wurzelraum
Der von Pflanzenwurzeln durchdrungene Teil des Bodens.

X
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xmldom.dll
Dynamic Link Library "xmldom" - Teil des WSS.

Y
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Z
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ZALF
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung


Zersatz
Nicht bindiges Lockermaterial; durch überwiegend chemische Verwitterung entfestigtes Gestein mit weitgehend erhaltenem Gefüge (z.B. Granitzersatz, Gneiszersatz, Dolomitsand, Dolomitasche).




Quellen: KA5 und GeoBerichte 19 - Auswertungsmethoden im Bodenschutz